Oman – Das Land im Orient 10/2023

29.09.2023
google Bilder
google Bilder

Vorwort:

Immer wieder habe ich gehört, dass der Oman ein echter Geheimtipp auf der Arabischen Halbinsel sein soll.

Zudem habe ich gelesen, dass es für Taucher eine echte Alternative zum Roten Meer mit vielen intakten Korallenriffen oder Wracks ist. Wenn man Glück hat, kann man sogar Wale, den seltenen Leopardenhai, Schildkröten und Walhaie treffen.

Oman ist traditioneller als die Emirate und sicherer als der Jemen.

Wunderschöne Strände und Hafenstädte, das "leere Viertel", die Wüste Rub al-Chali, aber auch die verschiedenen Wadis und das Hadschar-Gebirge – all das klingt nach einem sehr abwechslungsreichem, interessanten Land, welches meine Neugierde geweckt hat.

Ende September darf ich es nun selbst bereisen und begutachten.

Anreise


Noch im Dunkeln machte ich mich auf den Weg zur S-Bahn und fuhr zum Flughafen. Dort stellte ich mich bei den "Privilege Club" Schalter an, denn das darf ich seit ich die Silver Card von Qatar Airways besitze.

Das Einchecken klappte super, bei der Sicherheitskontrolle durfte ich auch einen extra Eingang benutzen und so war ich schnell durch. Anschließend suchte ich die Munich Airport Lounge und genoss hier ein tolles, reichhaltiges Frühstück. Es ist schon etwas anders, als ich es sonst kenne.

Kurz vor der Boarding Time machte ich mich auf zum Gate. Kaum angekommen, rief man mich bereits auf. Ich ging zum Schalter und bekam einfach so ein Upgrade in die Business Lounge. Ich freute mich natürlich riesig.

Als ich meinen Sitzplatz einnahm wurde ich bereits sehr freundlich mit einem Glas Rose Champagner begrüßt. Ich gönnte mir ein Schlückchen und nahm dann meinen Sitzplatz etwas genauer unter die Lupe.

Es gab ein kleines Extrageschenk, eine richtige Decke, größere Bildschirme und ein Sitz den ich wirklich bis zu einem Bett ausfahren konnte. Nachdem ich alles ausprobiert hatte, kam erneut die Stewardess und brachte mir die Menükarte. Ich durfte aus drei verschiedenen Gerichten jeweils ein Drei-Gang-Menü wählen.
Bevor das Mittagessen kam, wurde mein Tisch mit einer weißen Tischservierte schön gemacht. Das Essen wurde auf echtem Geschirr– kein Plastik – serviert und das Menü schmeckte ausgezeichnet.

Nachdem ich satt war, nutze ich natürlich das "Bett" und schlief ein Stündchen, denn das frühe Aufstehen machte sich bemerkbar. Und ich schlief wirklich gut.
Kurz vor der Landung in Qatar wurden wir noch höflich gefragt, ob wir einen Anschlussflug hätte, Unterstützung bräuchten und ob es uns gefallen hat. Ich bedankte mich für den tollen Service, an den ich mich echt gewöhnen könnte, wäre er nicht so teuer, und lehnte jedoch eine Unterstützung ab, denn ich hatte genügend Zeit bis der zweite Flug ging, und ich den Flughafen inzwischen wirklich gut kenne.
Auf der Anzeigetafel schaute ich, auf welchem Gate mein Anschlussflug ging und suchte anschließend die Silver Lounge auf. Die jungen Damen empfahlen mir eine andere Lounge in der Nähe des Gates aufzusuchen, das Upgrade bekam ich von Ihnen. Ich nahm es dankend an und fand die Premium Gold Lounge relativ schnell. Hier aß und trank ich noch eine Kleinigkeit, und genoss die Zeit.

Der Flug von Doha nach Muscat verging schnell.

Doch als ich zur Sicherheitskontrolle kam, erschrak ich. Eine extrem lange Schlange stand davor. Ich entschied mich, 10 OMR (umgerechnet knapp 25€) zu zahlen, um die Prioritätenpasskontrolle zu passieren, damit ich nicht noch nach Mitternacht da gestanden hätte. Ich holte das Gepäck und lief zum Ausgang.

Dort wartete bereits Oliver, der Besitzer des Guesthouse "Lana Villa" https://lanavilla-oman.com , den ich im Juli schon in München traf. Wir fuhren zur Unterkunft und er zeigte mir das Zimmer.

Bevor ich erschöpft ins Bett fiel, packte ich noch schnell meine Tauchsachen, denn morgen früh darf ich endlich wieder: abtauchen 

1. Tag Diving Day - Daymaniyat Islands

Die Nacht war kurz, den um sechs Uhr klingelte bereits wieder der Wecker.
Als ich gegen halb sieben zum Frühstück kam, waren die zwei Damen vom Lana Villa etwas überrascht. Denn normal gibt es erst ab 7:30 Uhr Frühstück. Als ich Ihnen erklärte, dass ich zum Tauchen fahre bekam ich trotzdem etwas und konnte mich so stärken.

Oli empfahl mir die "OTaxi App". Damit konnte ich günstig zur Tauchschule kommen. Ich probierte sie aus und es klappte super. Wie in Vietnam, wo ich "Grab" verwendete. Der Unterschied ist jedoch groß: es kostet viel mehr als in Asien.
Für knapp 3,7 OMR (das entspricht 9 €) brachte man mich zur ca. 15 Minuten entfernten Tauchschule https://www.molamoladivingcenter.com am Hafen. Dort angekommen wurde ich sehr freundlich begrüßt. Es war schon alles vorbereitet.

Ich hatte bereits im Vorfeld mit Mido Kontakt aufgenommen. Als ich meinen Namen nannte erinnerte er sich sofort an mich und erklärte mir, wie es heute abläuft. Es gab zwei Tauchboote mit jeweils drei Gruppen (4-5 Personen). Anschließend zeigte man mir meinen Tauchsack, der bereits mit allem vorbereitet war. Ich checkte alles und brachte anschließend alles die Sachen aufs Boot. Dort baute ich mein Equipment zusammen.

Auf dem Boot traf ich ein Pärchen aus Sydney und ein Deutsch-Kanadisches.
Viencent, mein Divemaster, erklärte uns alles, was wir auf dem Boot wissen mussten. Dann verließen wir den Hafen und fuhren auf das offene Meer hinaus.

Nach einer knappen Dreiviertelstunde erreichten wir die Daymaniyat-Inseln, eine kleine Inselkette. Die Inseln und das umgebende Meeresgebiet mit einer Fläche von 203 km² sind ein Naturschutzgebiet, das 1996 eingerichtet wurde.

Nach dem Briefing wurden wir in Gruppen und unseren Tauchguides zugeteilt. Nach dem Buddycheck sprangen wir ins Wasser und tauchten am Tauchplatz "Sierrra". Das Wasser war richtig klar und so sah ich direkt am Anfang auf 10 Metern eine kleine Schildkröte.

Bei knapp 29 Grad war es nicht gerade eine Abkühlung aber trotzdem angenehm zu tauchen, da die normale Temperatur 39 Grad betrug. Dazu klare Sicht. Es fehlten nur noch die Meeresbewohner. Auf der Suche nach dem Leopardenhai, der dort immer wieder anzutreffen ist, sahen wir viele Fischschwärme und zwei weitere Schildkröten. Doch die seltenen Leopardenhaie ließen sich nicht blicken. So tauchten wir nach knapp 55 Minuten wieder auf.

An Board tauschten wir die Tauchflaschen und die Jungs von der Tauchschule bereiteten währenddessen ein kleines Mittagessen vor. Es gab Falafel und weitere arabische Köstlichkeiten.

Gestärkt fuhren wir auf die andere Seite der Insel (John Island) und machten uns erneut fertig zum Abtauchen. Dieser Tauchplatz hieß "Sierra + West Wall". Wir tauchten an einer Wand entlang aber immer mit Ausschau auf Haie, Schildkröten oder anderen schönen Tieren. Doch dieser Tauchgang war leider nicht so erfolgreich, denn wir sahen außer ein paar Fischschwärmen nichts. Außerdem machte mir mein linkes Ohr zu schaffen, es wollte den Druckausgleich nicht mehr ganz hinbekommen. Zum Glück waren wir da schon wieder beim Auftauchen.
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir den Hafen. An der Tauchschule bedankte ich mich, bezahlte und buchte mir mit ein OTaxi zurück zum Guesthouse.

Als ich mich auf der Dachterrasse entspannen wollte traf ich auf ein deutsches Pärchen, die Ohrentropfen dabei hatten. Die durfte ich mir ausleihen und sie halfen wirklich.
Trotzdem sagte ich das Tauchen für morgen vorsichtshalber ab und Oliver nannte mir gute Tips als Alternative. So werde ich mir morgen Vormittag die Hauptstadt Muscat genauer unter die Lupe nehmen.
Am Abend zeigte er mir noch ein paar Locations und wir gingen in ein arabisches Lokal essen.

2. Tag Kultrurtag Muscat

Kurz vor acht Uhr öffnet die große Sultan-Qabus-Moschee (Sultan Qaboos Grand Mosque). Sie ist die Hauptmoschee in Oman. Sie gilt als eines der wichtigsten Bauwerke des Landes und als eine der weltweit größten Moscheen. Die Errichtung der Anlage wurde 1992 von Sultan Qabus beschlossen. Ich wollte bei Öffnung vor Ort sein, denn dann habe ich die Chance auf weniger Menschen. Ich buchte mir erneut über die App die knapp 3 km ein OTaxi.

Es war wirklich noch nichts los, zum Glück. Doch bevor ich die Anlage betreten durfte, musste ich mir ein Kopftuch, bzw. mein Loopschal über den Kopf wickeln und mein Strickjäcken überziehen.

Anschließend machte ich mich auf Erkundungs- und Fototour. Da wenig los war, konnte ich mich in Ruhe mit den Perspektiven und Ideen austoben. Die Anlage ist riesig und bietet wirklich viele tolle Motive.

Nachdem ich einige Fotos im Kasten hatte ging ich auch ins Inneren der Moschee. Es war sehr beeindruckend eine Moschee mal von Innen zu sehen und dann gleich die Größte des Omans.

Meine zweite Station war die "Royal Opera House Muscat" welche im Stadtteil "Schati al-Qurm in Maska" liegt. Leider hatte ich kein Wifi um mir ein OTaxi buchen zu können, also fragte ich vor Ort jemanden nach Hotspots. Es kamen gleich einige Männer auf mich zu und wollten mir ein Taxi anbieten, natürlich überteuert. Ich lehnte dankend ab, den Hotspot bekam ich trotzdem und so buchte ich mir eine weitere Fahrt.

Am Opera House angekommen kaufte ich mir ein Ticket für 3,1 OMR und machte eine kleine Führung mit. Man erklärte uns, dass der Bau von 2007-2011 dauerte und der Saal über 1.100 Sitzplätze verfügt.

Nach der Führung bummelte ich noch etwas durch die Mall die direkt nebenan war, trank einen Kaffee und wollte weiter zu einem Markt fahren.

Nachdem ich im Internet laß, dass er mittags schließt und erst am späten Nachmittag wieder öffnet, beschloss ich zurück zum Guesthouse zu fahren und Siesta zu machen, denn bei 39 Grad rund um die Uhr auf den Beinen, das halte ich nicht mehr aus.

Als ich am späten Nachmittag im Wohnzimmer der Villa Lana saß und auf mein OTAXI wartete, traf ich auf Herrn Eckart von Hirschhausen und seiner Familie.

Die Fahrt zum Markt " Mutrah souq" etwas südlicher von Muskat dauerte etwa eine halbe Stunde.Dort bauten und öffneten sie ihre Stände nach der langen Mittagspause. Als ich durch die kleinen überdachten Gassen schlenderte, kamen Erinnerungen an Marakesch hoch. Ähnlich wie damals roch es nach Weihrauch und die Händler versuchen dir Parfüm, gefälschte Kaschmirschals und weitere Waren zu verkaufen. Doch ich wollte nur fotografieren. Einige von Ihnen fanden es richtig toll und hatten Spaß dabei, als ich fragte ob ich ein Foto machen darf.

Als die Sonne unterging suchte ich nach einem schönen Platz für den Sonnenuntergang, aber ich fand keinen und mein Magen fing an zu Knurren.

Als ich am Hafen entlang lief hielt plötzlich ein Auto, und eine junge Frau sprach mich mit meinem Namen an. Belinda, von der Tauchschule von gestern hatte mich wieder erkannt. Sie ist Schweizerin und lebt seit drei Jahren hier. Sie gab mir einen Tip für ein Restaurant, welchen ich auch annahm. Es lag im 2. Stock mit Blick auf den Hafen.

Anschließend fuhr ich zurück in mein Guesthouse. Dort sicherte ich meine Fotos und packte alles für morgen, denn dann versuche ich es nochmal mit dem Tauchen und begebe mich auf die Suche nach dem Leopardenhai.

3. Tag – Es kommt alles anders als geplant

Leider machte mein Ohr kurz vor dem Schlafen gehen erneute Probleme. Es schmerzte, sodass ich schweren Herzens das Tauchen canceln musste.
Doch ich brauchte auch eine Alternative, denn nur rumsitzen oder am Strand rumliegen, das ist nicht meine Welt.

Oli gab mir den Tipp, nach Nizwa mit seiner Festung und weiteren Souks ins Landesinnere mit einem Auto zu fahren. Doch ein Auto wollte ich mir nicht mieten. Er schlug mir ein Sammeltaxi vor.
Gesagt getan fuhr ich nach dem Frühstück mit dem OTaxi zum Busbahnhof. Dort war sehr viel los und irgendwie auch sehr chaotisch. Beim Nachfragen eines Sammeltaxis schaute man mich nur fragend an, aber als ich "Nizwa" nannte zeigten Sie auf den Bus. Doch da stand "Salaah" drauf. Aber man bejate, dass dieser auch nach Nizwa fährt. Ich vertraute dem Busfahrer stieg ein und bezahlte 3 OMR.

Ich ließ während der Fahrt Mapsme laufen um zu sehen, ob der Bus wirklich richtig fährt. WIFi gab es auch und so vergingen die eineinhalb Stunden relativ zügig. Vor den Toren Nizwa hielt der Bus dann bei einem Busbahnhof.

Vor Ort wollte man mich direkt in ein Restaurant zum Essen lotsen, doch ich lehnte ab und fragte höflich, ob es hier WIFI gab. Sie verneinten das, doch in einem kleinen Office gab man mir Zugang zu einem Hotspot und so buchte ich mir ein OTaxi direkt zum Souk.

Es war nicht wirklich viel los, sodass ich mich in Ruhe umschauen konnte. Draußen waren verschiedene Ton -und Töpferständen.

In einer hinteren Ecke saßen vier ältere Männer und tranken Kaffee. Als ich sie fragte ob ich sie fotografieren durfte, stimmten sie zu und luden mich zugleich auf einen Kaffee ein, was ich dankend annahm. Sie verstanden zwar kein Wort Englisch aber irgendwie war es trotzdem lustig mit Ihnen.

Weiter ging es in die verschiedenen Markthallen. Hier war es schön kühl und erfrischend. Aber auch dort war nicht wirklich etwas los. Vielleicht lag es einfach an der Zeit und ganz in der Früh und abends ist mehr los.

Anschließend schlenderte ich noch etwas durch "Old town" bis ich zum Eingang vom "Nizwa Fort", einer beeindruckenden Festung aus dem 17. Jh. kam.

Sie hat einen sehr großen Rundturm, Kanonen am Eingang und hohe Innenräume. Ich bezahlte 5 OMR Eintritt und eine junge Studentin begleitete mich und erklärte mir einiges. Sie macht das neben ihrem Studium und die Touren machen ihr viel Spaß.

Nach dem Rundgang und dem vielen Treppensteigen bei 38 Grad suchte ich mir ein Café mit Wifi, bestellte mir einen Eiskaffee und aß ein Stück Kuchen.

Gegen 14 Uhr fuhr ich mit einem OTaxi zurück zum Busbahnhof und hoffte, dass ein Bus zeitnah auch zurück nach Muscat ging. 14:45 Uhr stand auf einer Tafel. Doch die vielen OTaxen riefen mich schon zu sich und wollten mich nach Muscat fahren. 12 OMR schlugen sie mir vor. In der App stand 34 OMR. Ich verhandelte mit Ihnen 10 OMR, direkt bis zu Villa Lana und inkl. Hotspot.

Oli und viele andere erzählten mir, dass es hier im Oman sehr sicher ist und so beschloss ich, nachdem der Fahrer auf meinen Deal eingegangen war, mich nach Muscat fahren zu lassen. Vorab machte ich ein Foto vom Kennzeichen und sendete es vorsichtshalber Oli. Die Fahrt war entspannt, wir hörten arabische Musik und waren nach knapp etwas über einer Stunde am Ziel.

Ich bezahlte, bedankte mich und ging hoch auf mein Zimmer. Dort ruhte ich mich etwas aus, richtete alles für die nächsten zwei Tage und verabredete mich zum Sonnenuntergangsspaziergang am Strand mit Olis deutschem Freund Maik und seiner Nachbarin.

Zurück im Guesthouse sah ich auf der Dachterrasse noch den Mond leuchten, sicherte ich noch alle Fotos und fiel müde und erschöpft ins Bett.

4. Tag Wadi und Wüste 

Khalfan, mein Guide von der Firma Sunrisetour, war pünktlich um 7:00 Uhr da um mich zu einer zweitägigenTour abzuholen.
Unser erstes Ziel war ein "Traditional Old Souq of Fanja", etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Muscat entfernt. 

Doch als wir dort ankamen war leider nichts los, sodass wir uns nicht allzu lange dort aufhielten und weiter ins Landesinnere fuhren, und zwar in Richtung Wadi Bani Khalid, eines der größten und schönsten Wadis im Oman.
Um 10:30 Uhr hatte die Luft bereits 36 Grad. Wir packten unsere Sachen für die zwei Kilometer kurze Wanderung. Weit kamen wir nicht, denn ich sah farbenfrohe Libellen, die ich erst einmal fotografieren musste.

Weiter gingen wir zwischen den Schluchten, dabei immer wieder über viel Gestein, bis wir am Badeplatz ankamen. Ich hatte bereits einen knallroten Kopf und hoffte, dort hineinspringen zu dürfen, aber Fehlanzeige. Unser Ziel war die Höhle "Moqul cave". Als wir endlich dort ankamen, warteten bereits zwei Jungs auf uns. Einer ging mit uns hinein, der andere passte auf unsere Sachen auf. Als sie mir den Weg zeigten, dachte ich zuerst die wollen mich veräppeln. Die Decke war sehr niedrig. Aber ok, ich machte mich mit den Beiden auf den Weg und geduckt kraxelten wir hinunter. Immer wieder kamen uns kleine Fledermäuse entgegen, mehrere Spinnen sahen wir auch, doch die Schlangen, die hatten sich versteckt. Am Ende angekommen war ich etwas enttäuscht. Ich hatte mir etwas mehr erwartet, mehr zum Fotografieren und zum Bestaunen, aber die Höhle war einfach nur dreckig und dunkel.

Also wieder zurück und zum Badeplatz.
Im Wasser bekam ich relativ schnell Besuch von kleinen Fischen, die meine Füße sauber putzen. Das kitzelt etwas. 

Nachdem wir uns dort etwas abgekühlt und ausgeruht hatten, wanderten wir wieder zurück Richtung Auto. Das Thermometer zeigte mittlerweile 40 Grad an. Zu heiss für mich. Aber zum Glück hatten wir ja eine Klimaanlage.
In einem kleinen Ort der Wüste hielten wir bei einem Supermarkt und kauften unser Essen für den Abend und das nächste Frühstück ein. Hier waren wir uns zwar nicht immer einig, was die Auswahl betraf, aber zum Schluss fanden wir eine gute Mischung.
Bevor wir jedoch in die Wüste hineinfuhren lies Khalfan bei einer einer Autowerkstatt Luft aus den Rädern. Er erklärte mir, dass dies notwendig sei, um besseren Griff im Sand zu haben. Dann war es endlich so weit: Hinter den Häusern bogen wir in eine Straße ein und da war sie: die "Wahiba Sand Dessert". Sie liegt im Osten Omans und umfasst eine Fläche von 100 mal 250 Kilometern. Hier kamen mir auch wieder die Erinnerungen an meine Marokkoreise und die Zeit in der Sahara wieder hoch. Khalfan gab richtig Gas. Es war wie in einer Achterbahnfahrt. Aber es machte Spaß und das Abenteuer Wüste begann.

Irgendwo im Nirgendwo hielten wir bei einem Beduinenzelt. Dort wurde mir erklärt, dass früher die Menschen darin gewohnt haben. Heute ist es aber nur noch ein Touristenplatz. Die Beduinen leben in einem kleinen Dorf am Rande der Wüste. Zwei Frauen trafen wir oder besser gesagt, sie erwarten uns bereits, denn sie wurden von Khalfan informiert, dass ich gerne Fotos von Ihnen machen wollte. Die Tochter arbeitete gerade an verschiedenen Kopfbedeckungen. Ihre Mutter kam in ihrem traditionellen Gewand.
Zuerst tranken wir gemeinsam Kaffee und anschließend bekam ich ebenfalls ein traditionelles Gewand umgehangen. Wir machten gemeinsam Bilder. Von der Mutter konnte ich auch ein paar tolle Aufnahmen machen. Ich bedankte mich und wir fuhren weiter.

Nachdem ich Khalfan erzählt hatte, dass ich gerne die arabische Oryx Antilope finden und fotografieren wollte, raste er wie ein verrückter die Dünen entlang, bis wir an einem Luxuscamp ankamen. Dort zeigte er mir die Antilopen. Aber was fand ich vor: vier Arabische Oryx Antilopen in einem Gehege. Das hatte Khalfan etwas falsch verstanden. Ich wollte sie in der Wildnis, also in freier Wildbahn fotografieren. Nun ja daraus wurde nichts und wir machten uns wieder auf den Weg, denn die Zeit drängte, es wurde immer später und wir mussten noch unseren Schlafplatz zwischen den Dünen suchen bevor der Sonnenuntergang kam. Außerdem hatte ich mittlerweile mit Kopfschmerzen, leichter Übelkeit und Müdigkeit zu kämpfen. Nach langem Hin und Her fanden wir aber einen Platz. Es war nicht ganz so einfach, denn die Dünen waren nicht so hoch wie ich sie aus der Sahara kannte und überall waren kleine grüne Büsche. Meine Vorstellung von einem perfekten Dünenbild verschwand etwas. Nichtsdestotrotz begann ich Fotos zu machen, schöne Perspektiven zu suchen und Khalfan fing an das Camp aufzubauen. Ich rief ihn irgendwann zu mir, denn ein paar Fotos von ihm mussten auch sein.

Aus einem farbenfrohen, schönem Sonnenuntergang wurde leider nichts, denn es waren Wolken aufgezogen und der Wind fing kräftig an zu wehen, sodass wir uns beide vorerst ins Auto verkrochen, um nicht ganz mit dem Sand eingestaubt zu werden. Außerdem musste ich meine Kameraausrüstung schützen und Khalfan konnte nicht anfangen zu kochen. Ich nutze die Zeit, um die Fotos zu sichten und den heutigen Tag zusammenzufassen. Aus dem eigentlichen Abendessen wurde nichts, denn es war schon relativ spät und so richtig wollte der Wind auch nicht aufhören. So entschieden wir uns, nur Gemüse in einer Pfanne zu machen und dazu einen leckeren Salat.

Währenddessen konnte man den Sternenhimmel bewundern. Bevor der Mond aufging wollte ich versuchen, ein schönes klares Sternenbild zu bekommen, doch da ich mich mit der Nachtfotografie noch nicht so sehr auskenne, wurde daraus auch nichts. Doch den Mond konnte ich wieder schön einfangen.


Khalfan räumte bereits das Essen wieder auf und ich machte mich langsam bettfertig und verzog mich in mein kleines Zelt.

5. Tag Zurück in die Zivilisation 

Die Nacht in der Wüste war etwas gewöhnungsbedürftig. Etwas hart und in der Nacht hörte ich auch irgendwelche Geräusche. Außerdem stand ich vor Sonnenaufgang auf, spazierte die Dünen etwas entlang, um einen perfekten Platz zum Fotografieren zu finden, was irgendwie nicht ganz so einfach war. Doch irgendwann fand ich einen, setze mich hin und wartete auf das schöne Farbenspiel am Morgen. Hin und wieder machte ich ein paar Fotos, genoss aber auch die Ruhe und die Natur. Ein wirkliches Farbenspiel gab es am Morgen zwar nicht, trotzdem war es ein schönes Erlebnis.

Zurück im Camp war Khalfan schon dabei das Frühstück zuzubereiten. Dabei erfuhr ich auch, wer die Geräusche heute Nacht verursacht hatte: Er zeigte auf die Spuren und erklärte mir, dass der Wüstenfuchs hier gewesen war.

Die Temperaturen stiegen wieder rasant an, sodass wir nach dem Frühstück das Camp gemeinsam abbauten, schnell noch ein kleines Shooting einlegten und uns dann wieder auf den Weg in die Zivilisation machten.

Dort angekommen, wurden zuerst wieder die Reifen aufgepumpt. Dann fuhren wir knappe zweieinhalb Stunden Richtung Küste, eher gesagt zum "Wadi Shab".
Dieses Wadi ist das Bekannteste. Es ist eine riesige Schlucht, die von Palmen gesäumt ist und eindrucksvolle Hinweise darauf gibt, was die Kraft des von den Bergen herabfließenden Wassers in der Natur bewirken kann. Auch wenn ich Temperaturen über 30 Grad beim Wandern gewöhnt bin, die 40 Grad machten mich schon nach kurzer Zeit k.o., auch wenn der Weg dorthin eigentlich gar nicht anstrengend ist. Für mich fühlten sich die 45 Minuten Fußweg wie eine Ewigkeit an. Dort angekommen sah es wirklich unglaublich schön aus, aber wirklich genießen konnte ich es nicht, denn ich war einfach fix und fertig, sodass ich erstmal im Schatten Platz nahm. Bis ganz zum Ende, zu einer Höhle und einem Wasserfall schaffte ich es einfach nicht mehr.

Khalfan hingegen gönnte ich sich ein Bad. Als ich wieder halbwegs bei Kräften war, machte ich noch ein paar Fotos und anschließend liefen wir zurück.

Ziemlich erschöpft kamen wir am Auto an. Ich freute mich so sehr auf die Klimaanlage im Auto. Etwa 20 Minuten später, direkt an der Küste zeigte mir Khalfan noch einen seiner Lieblingsplätze, mit einer schönen Sicht entlang der Küste. Doch ich konnte dem Ganzen nicht allzu viel abgewinnen. Er konnte es gar nicht verstehen. Also ging es weiter zum "White Beach". Hiervon hatte ich schon viel gelesen und auch gesehen. Doch als wir dort ankamen, sah ich ein ganz anderes Bild: Es war dreckig und überhaupt nicht den Bildern entsprechend. Etwas enttäuscht fuhren wir weiter und stoppten bei einem Gebiet, wo es Antilopen gab. Tatsächlich sahen wir auch ein paar, außerdem liefen uns einige freilebende Esel über den Weg und ein paar Vögel, ließen sich auch blicken.

Letzte Station der zweitägigen Tour war dann noch das "Bimmah Sink Hole". Dort soll vor etwa über 70 Jahren ein Meteorit eingeschlagen haben. Heute kann man hier baden. Aber ich wollte auch diesmal nicht baden, denn es waren mir zu viele Touristen da.

Ich wartete im Schatten auf Khalfan, der hier duschte und betete. Am frühen Abend kamen wir in Muscat, an der Lana Villa wieder an. Ziemlich erschöpft bedanke ich mich bei Ihm für die zwei Tage, verabschiedete mich und ging zuerst auf mein Zimmer. Ich freute mich so sehr auf die Dusche und auf ein richtiges Bett. Erschöpft aber leider auch etwas enttäuscht von dieser Tour, ich hatte mir etwas mehr erhofft, schlief ich ein.

6. Tag Diving day

Auch wenn ich ziemlich müde und kaputt von den letzten Tagen war wollte ich auf alle Fälle noch einmal tauchen, denn meinen Ohren ging es wieder gut. Also fuhr ich erneut mit dem Otaxi zum Divecenter "MolaMola", das etwas nördlich von Muscat liegt. Dort wurde ich wie schon beim ersten Mal sehr freundlich begrüßt. Ich wurde einem Boot zugeteilt und richtete meine Ausrüstung für den ersten Tauchgang. In meiner Tauchgruppe waren noch zwei andere Pärchen und eine junge Frau aus den Niederlanden. Sie war auch mein Tauchbuddy. Nash war unser Tauchguide. Belinda hatte ihre Familie aus der Schweiz dabei, die etwas "Schuppertauchen" ausprobieren wollten. Zwei weitere Schweizer Kinder machten mit Mido ihren Open-Water-Kurs.

Als wir bei den "Daymaniyat Islands" ankamen, machten wir uns alle fertig für den ersten Tauchgang. Der Platz hieß heißt "Black Tip". Es ging bis auf 19 Meter hinab. Die Sicht war heute auch wieder sehr klar. Nash sah wirklich viel. Er zeigte uns einige "Nudi branches", Schrimps und Muränen. Als ich eine richtig große Muräne fand, zeigte er aber daneben. Da war ein großer Rochen mit knapp einem Meter Spannweite . Aber auch bei diesem Tauchgang fanden wir den Leopardenhai nicht. Nach gut 53 Minuten tauchten wir gemeinsam wieder auf.

Fürs Mittagessen fuhren wir an den "Turtle Beach", blieben aber auf dem Boot. Wie bereits am Samstag wurde ein Tisch aufgebaut und omanische Leckereien aufgetischt. Was ich etwas crazy fand: Chips werden in das Brot gestreut, darauf Hummus und Falafel oder Fleisch. Etwas gewöhnungsbedürftig, schmeckte aber.

Doch lange hielten wir es nicht auf dem Boot aus und sprangen ins Wasser, denn es waren unzählige Schildkröten zu sehen. So viele auf einem Fleck, dass hatte auch ich noch nie erlebt. Sie hatten überhaupt keine Angst, schwammen auf uns zu, berührten uns und kuschelten auf dem Meeresgrund mit Ihren Artgenossen.

Der zweite Tauchgang war auf der anderen Seite der Insel und hieß "Three Sisters". Bevor wir abtauchten, bemerkte ich, dass mein Regulator nicht richtig dicht war, und so wurde er noch getauscht, bevor es runter ging. Auch hier fanden wir ein paar Nudibranches und Muränen, mehr aber nicht. Es sollte einfach nicht sein mit dem Leopardenhai. Trotzdem war ich sehr zufrieden und happy mit dem heutigen Tauchgang.

Zurück am Hafen, schrieb ich noch meinen 111 und 112 Tauchgang in mein Logbook ein, bezahlte und verabschiedete mich.

7. Day Letzter Tag - Einheimischer Markt

Oli und ich waren heute um 7 Uhr zum Frühstücken in der Lana Villa verabredet, denn wir wollten anschließend zu einem einheimischen Fisch- und Gemüsemarkt, nördlich von Muscat.

Es gab nicht viel Verkehr, denn im Oman ist der Freitag wie bei uns der Sonntag. In Seeb war schon das Treiben auf dem Markt im vollen Gange. Genau das habe ich die ganze Zeit vermisst. Ein richtiger, einheimischer Markt. Die Leute waren freundlich, begrüßten mich und ließen sich auch gerne fotografieren.

Als wir den Gemüsebereich verlassen hatten, kamen wir auf den Tiermarkt. Dort fand ich es nicht ganz so toll, denn die Hühner sowie andere Vogelarten waren in kleinen Käfigen gesperrt und dass bei knappen 35 Grad gegen 8 Uhr morgens.

Wir hielten uns aber nicht lange auf, denn wir suchten den Fischmarkt. Auf Nachfragen sagte man uns, dass er etwa fünf Minuten gerade aus liegt. Wir gingen die Straße entlang und kamen dort auch an.

Ein richtiges Treiben war dort los. Es wurde gehandelt und gefeilscht, Fische zerlegt und wir waren wieder der Blickfang. Aber alle waren sehr freundlich. Ich konnte dort einige tolle Momente einfangen.

Nach knappen eineinhalb Stunden auf dem Markt waren wir beide so durchgeschwitzt, dass wir zurück nach Muscat fuhren. Oli setze mich bei einem Supermarkt in der Nähe des Guesthouses ab. Ich holte mir eine Kleinigkeit zum Essen und lief zurück, ruhte mich etwas aus und packte meine Sachen.

Am Nachmittag machte ich letzte Fotos von der Villa, unterhielt mich mit einem weiteren Pärchen aus Deutschland, dass hier zu Gast war, gab Ihnen Tipps.

Zum Sonnenuntergang holte mich Oli noch einmal ab. Wir fuhren zum "Azaiba Beach". Dort treffen sich hauptsächlich gegen Abend die Einheimischen, fahren Jetski, spielen Fußball am Strand oder baden. Bevor wir am Strand entlangliefen, tranken wir noch einen leckeren Mocktail in einem Café direkt am Strand mit Blick aufs Meer.

Als die Sonne langsam unterging spazierten wir am Strand spazieren, ich fotografierte und genoss den letzten Abend am Golf vom Oman.

Zurück im Lana Villa, setzte ich mich noch ein Stündchen auf die Dachterrasse, schrieb meine letzten Zeilen des Reiseblogs, buchte mir im Voraus das Taxi zum Flughafen und ging früh schlafen, da mein Rückflug bereits morgen gegen 6 Uhr in der Früh in Richtung Doha abhebt.

Bye bye Oman und Danke für all die schönen Momente!

Weiterempfohlene Kontaktdaten:

Lana Villa: https://lanavilla-oman.com

Oliver: Telefon: ‭+968 7178 9660‬

Mola Mola Diving: https://www.molamoladivingcenter.com

SunshineTours Oman: https://www.sunshinetoursoman.com

Active Oman (Dachzelt): https://active-oman.com/de/

OTaxi: App